Das richtige Stellungsspiel des Schiedsrichters

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Beim Stellungsspiel geht es darum, sich am Spielfeld richtig zu bewegen.
Ist dies mit einer Vorgabe, wie hier angeführt, überhaupt möglich?
Warum ist es wichtig sich am Spielfeld richtig zu bewegen?
Man erreicht dadurch die notwendige Spielnähe.

Der SR hat dadurch eine bessere Übersicht. Daraus resultieren weniger Fehlentscheidungen. Die Entscheidungen finden mehr Glaubwürdigkeit. Der SR wird somit mehr akzeptiert und findet die notwendige Anerkennung.
Was nimmt Einfluss auf das Stellungsspiel?
Der Spielcharakter, welcher sich im Lauf eines Spieles vielfach ändert. Das Laufsystem wird sich danach ausrichten, ob ein Spiel mit SR-Assistenten oder Vereinslinienrichter geleitet wird.

Die Kondition des SR ist ein wesentlicher Faktor.

Was sind Grundlagen für ein gekonntes Stellungsspiel?

Situativ angepasstes Denken durch den Schiedsrichter. Das Nützen der variablen Diagonale. Weisungen bei Standardsituationen einhalten. Das Meiden der kritischen Zonen.

Die Zusammenarbeit im Team.

Situativ angepasstes Denken

Der SR muss ein Spiel lesen können und nicht nur mitdenken, sondern ganz besonders vorausdenken –– was könnte ihn in den nächsten Situationen erwarten!
Welches Spielsystem wird beim heutigen Spiel angewandt (Konterspiel, Viererkette, Liberospiel usw.)?

Gibt es Einzelprobleme durch Pärchenbildung oder drohende Racheakte?
All diese Punkte verlangen vom SR-Team viel Aufmerksamkeit, jedoch auch den Situationen angepasstes Denken.

Laufkonzepte

Dabei muss beachtet werden, dass der Ball und der Assistent immer im Blickfeld des SR sind.

Nicht nur die "starre Diagonale", sondern bei Bedarf auch die "variable Diagonale" laufen. Dadurch wird die notwendige Spieldistanz von ca. 10 bis 15 Meter erreicht . Zu nahe am Geschehen (man verliert zu leicht die Übersicht) ist genau so nicht zu empfehlen, als zu weit vom Geschehen entfernt zu sein (Präsenz fehlt). Die Spieler müssen das SR-Team spüren. Nur so kann der SR bei Notwendigkeit rasch am Brennpunkt sein und allenfalls zur effizienten Beruhigung einer Situation beitragen.

Der "Präsenzlauf" (zum raschen Überbrücken des Mittelfeldes) ist besonders beim Konterspiel vorteilhaft. Es wird sich je nach Spielentwicklung manchmal der "Verfolgerlauf" (dem Spiel hinterherlaufen, um so Präsenz zu zeigen) als zielführend erweisen.

Ruhendes Spiel

Wenn das Spiel ruht, muss immer "ein Auge" beim Tatort (Ball) verbleiben. Dies ist mit dem "Blick zurück" im Rückwärtslauf am einfachsten zu erreichen. Damit hat man Situationen nach korrekt erzielten Toren und die Ausführung eines Abstoßes stets im Blickfeld.
Auch bei Verhängung einer Spielstrafe ist beim Weglaufen vom Tatort die Blickverbindung zu diesem aufrecht zu erhalten und nicht zu vernachlässigen. Durch den Rückwärtslauf erreicht man bei ruhendem Spiel die richtige Position und hat dabei den Zeitraum bis zur Wiederaufnahme des Spieles unter "Sichtkontrolle".
Laufendes Spiel

Eine variable und weite Diagonale ("Go left") ist die Grundlage des Stellungsspieles. Wichtig ist das reibungslose Zusammenspiel zwischen Schiedsrichter und Assistenten, und dabei muss sich der Ball zwischen den beiden befinden. Dadurch ergibt sich die notwendige Seiteneinsicht, um ein Spiel optimal einzusehen.

Die variable Diagonale ermöglicht dem Schiedsrichter, präsent zu sein. Somit hat er die Möglichkeit von der starren Diagonale auszubrechen, um nahe beim Spielgeschehen zu sein, und dadurch wird die bestmögliche Einsicht zum Spielgeschehen hergestellt.

Bei Freistößen in der Nähe des Strafraumes sollte der Schiedsrichter, nachdem er die erforderliche Distanz von 9,15 Metern herstellt hat, nach links und nicht nach rechts, in Position gehen (das heißt, er bewegt sich einmal mehr zur starren Diagonale hin).
Die Gefahrenbereiche in einem Spiel müssen so weit wie möglich gemieden werden.

Gefahrenbereiche

Diese sind: Ein gedachtes Feld in der Mitte des Spielfeldes von ca. 10 Meter Breite einschließlich des Mittelkreises, beide Strafräume sowie die Teilkreise vor den Strafräumen. Unmittelbar rund um den Strafraum sollte sich der SR während des laufenden Spieles nicht aufhalten, um die Akteure nicht zu behindern. Dies kann man durch Ausweichen nach links zur Seitenoutlinie bzw. durch einige Schritte zurück erreichen, um im Anschluss das Spiel von der Seite zu beobachten.

Standardsituationen

Beim Anstoß befindet sich der Schiedsrichter außerhalb des Mittelkreises in der Spielhälfte der Mannschaft, die den Anstoß durchführt.

Beim Strafstoß sucht der Schiedsrichter seine Position im Bereich vom Schützen aus gesehen links ca. 4 Meter vom Eckpunkt des Torraumes entfernt, im Bereich zwischen Torraumlinie und Strafstoßpunkt. Dabei ist zu beachten, dass der Tormann, Schütze, Ball, sonstige Spieler und der Assistent im Blickfeld des SR bleiben.

Bei der Durchführung des Strafstoßes in der normalen Spielzeit rückt der Assistent bis zum Schnittpunkt Toroutlinie – Strafraumlinie ein und überwacht das Tormannspiel (ob sich dieser den Regeln entsprechend verhält).
Bei den Schüssen vom Strafstoßpunkt zur Siegerermittlung rückt der Assistent zum Schnittpunkt Toroutlinie --Torraumlinie ein.

Zum Stellungsspiel bei Freistoß-Situationen sind mehrere Aspekte zu beachten, doch sollte in jedem Fall der SR immer daran denken, dass sich unmittelbar nach der Ausführung der Ball wieder zwischen SR und Assistent befinden muss.

Demnach wird sich der SR, besonders wenn der Freistoß auf der Seite des Assistenten ausgeführt wird, und wenn er notwendigerweise die "Mauer" auf die richtige Distanz stellen musste, sofort wieder auf die linken Seite (Diagonale) laufen, um dadurch den weiteren Ablauf des Geschehens in bester Position überwachen zu können. Bei Spielen ohne SR-Assistenten wird sich der SR so aufstellen, dass er nicht  nur den Ball, die "Mauer", die Torlinie, sondern auch die Abseitslinie in seinem Blickfeld hat.

Beim Freistoß von der linken Seite, unmittelbar vor dem Strafraum, soll als Hilfestellung der "Trichter" dienen. Sollte der Freistoß (Balllage, Tatort) außerhalb des "Trichters"  ausgeführt werden, so stellt sich der SR innerhalb des "Trichters" auf, um ein gutes Blickfeld zum Ball, zu "Mauer", Tormann, Torlinie und Assistenten zu haben. Die Stellung innerhalb des "Trichters" soll auch nur bei dieser Position eingenommen werden.

In den restlichen Fällen stellt sich der SR immer links von der "Mauer" auf, um den Ball, die Spieler in der "Mauer", den Strafraum und den Assistenten vor sich zu haben. Gegebenenfalls läuft er nach dem Abspiel dem Spiel Richtung Assistenten nach. Variable Diagonale und die Spielnähe von 10 bis 15 Meter sind dadurch jederzeit wieder gegeben.

Beim Abstoß stellt sich der SR außerhalb des Mittelkreises, bereits auf der Seite der "Diagonale" derjenigen Mannschaft, die den Abstoß nicht ausführt, auf.

Lautet die Spielfortsetzung Eckstoß, so befindet sich der SR innerhalb des Strafraumes nächst der Strafraumecke im Bereich der verlängerten Diagonale, wobei diese Stellung für beide Seiten der Eckstoßausführung gilt.

Sollte es sich um ein Spiel ohne SR-Assistenten handeln, darf der SR auch die Position gegenüber, also auf dieser Seite (Assistentenseite), wo der Eckstoß ausgeführt wird, einnehmen.
Bei sämtlichen Situationen muss der SR stets den Tatort im "Auge" haben. Daraus ergibt sich, dass der "Rückwärtslauf", also der "Blick zurück", nicht vergessen werden darf. Nur so wird sichergestellt, dass Unsportlichkeiten in diesem Bereich jederzeit gesehen und auch geahndet werden.